fressen und gefressen werden.
Ich hab mich dabei erwischt, wie ich mir Gedanken über Leben und Tod mache.
wenn ich diese kleine halbwüchsige tote Maus anschaue, wie sie unterm Wärmespot liegt, die Augen geschlossen, als würde sie schlafen, dann wünsche ich mir, dass sich das Fell heben soll, sie leben soll.
fast schon liebevoll und voller Fürsorge gehe ich mit ihr um.
Dann sehe ich Blaise. Meine Schlange. Und irgendwie just in diesem Moment wünsche ich mir sie würde die Maus endlich verspeisen.
Doch dem ist nicht so, und so muss ich die Maus wieder einfrieren.
ich weiß wieso ich tote Mäuse kaufen: würden sie leben, würde ich diese Wahl haben, dann würde mein Haus bald mit Mäusen überbevölkert sein. Würde ich ihren Herzschlag spüren und in die kleinen schwarzen Augen sehen, dann würde ich sie nicht verfüttern können. Ich würde ihnen ein Leben ohne Angst ermöglichen.
Ich bin froh, dass ich keine Kaninchen verfüttern muss.
zum Glück kommt Blaise mir bei beidem entgegen. Für Kaninchen ist er zu klein. Und er mag kein lebendes Futter. Er ist nämlich irgendwie mit grenzenloser Selbstüberschätzung geschlüpft, und meint er brauch sein Futter nicht zu töten. Er fängt einfach mit fressen an, egal ob es noch lebt.
da das für die Maus zu grausam und für Blaise zu gefährlich wäre, bleibt mir also nur Frostfutter.
Wenn ich jetzt überdenke, dass ein Typ aus meiner Klasse seit zwei Jahren ein Kind hat, und eine andere momentan schwanger ist, komme ich zu dem Schluss, dass ich entweder ein Spätzünder bin, oder irgendwas in der heutigen Entwicklung verdammt falsch läuft...
Seit ich meinen Hund barfe, scheint es keine Hemmschwelle mehr zu geben was Ekel betrifft. Da füttert man Kuhmägen, Rinderkopfhaut, Penisse, Hoden, Schwänze, Kehlköpfe, Herzen, Euter und Gehirne.
Raubtiere in Deutschland.
An was denkt man bei dieser Überschrift?
An Füchse, Marder, Waschbären. Kleine Raubtiere eben.
Luchse im Harz ausgewildert.
Vergiftet.
Bär in Bayern.
Gejagt und erschossen.
Wölfe in der Lausitz.
Wölfe in der Heide.
Vom Gesetz geschützt, und trotzdem vergiftet, überfahren und erschossen.
''Ich dachte es sei ein Hund. Er stand plötzlich hinter mir und fletschte die Zähne.''
Wölfe stellen sich nicht hinter Menschen und knurren.
Wölfe sind scheu.
Aber Wölfe sind des Jägers Rivalen.
Jäger sind da, um den Wildbestand zu regulieren, da große Raubtiere fehlen, nicht um sich einen guten Braten zu sichern.
Deswegen sollte er den Wolf nicht erschießen. Der Jäger sollte in der Lage sein, den Job der Regulation wieder an den Wolf abzugeben.
Heide. Truppenübungsplatz.
Kurz nach Dämmerung.
Ein Soldat wird von ein paar halbjährigen Wolfswelpen verfolgt.
Die ganze Truppe ist verunsichert.
Junge Wölfe sind nunmal neugierig.
Wölfe reißen Schafe.
Wenn wir die Lebensräume einschränken, müssen wir damit rechnen. Dann müssen die Herden eben besser geschützt werden.
Das Märchen vom bösen Wolf.
Der Gedanke an das hungrige, listige Raubtier ist tief in den Gedanken der Menschen verankert.
Alles was auch nur ansatzweise in der Lage ist einen Menschen zu töten versetzt sie in panische Angst, und sorgt dafür, dass sie es ausrotten wollen.
In Finnland leben knapp 1000 Bären. Und selbst da fällt nichts vor.